Umweltfreundliche Beschaffung lernen: Schulungsmaterial für Einkäufer in Ministerien und Ämtern erschienen
Das Umweltbundesamt hat im Mai 2010 ein detailliertes Schulungsskript für umweltfreundliche Beschaffung herausgegeben. Deutsche Behörden nutzen bislang die Möglichkeit, öffentliche Aufträge nach umweltfreundlichen Kriterien zu vergeben, nicht hinreichend. Der Bedeutungszuwachs der umweltfreundlichen Beschaffung erklärt sich in erster Linie aus der Marktmacht, die sich aus dem enorm hohen Auftragsvolumen der öffentlichen Hand ergibt. Würde z.B. für die öffentliche Hand nur noch „grüner“ Strom beschafft werden, ließen sich im Vergleich zu dem durchschnittlichen bundesdeutschen Strommix knapp 24 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr einsparen. Dies entspricht ca. 2,5 Prozent des jährlichen Gesamtausstoßes an Treibhausgasen in Deutschland.
Der Ratgeber wurde von Fachleuten des Freiburger Öko-Instituts und der Technischen Universität Dresden erarbeitet. Die 6 Schulungsskripte befassen sich - inhaltlich relativ unabhängig voneinander zu lesen - mit den umweltfachlichen und den rechtlichen Grundlagen der umweltfreundlichen Beschaffung, der Einführung in die Verwendung von Produktkriterien aus Umweltzeichen, der strategischen Marktbeobachtung und –analyse, der Einführung in die Berechnung von Lebenszykluskosten und deren Nutzung im Beschaffungsprozess sowie der Hemmnisanalyse für eine umweltfreundliche Beschaffung mittels Selbstevaluations-Tool. Zur Nutzung des Selbstevaluations-Tools bietet die TU Dresden (Lehrstuhls für Betriebliche Umweltökonomie) online eine fachliche Begleitung für die Nutzer an.