Broschüre „Rio+20 vor Ort - Kommunen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“ erschienen
Die vom Berliner Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) erarbeitete Broschüre „Rio+20 vor Ort - Kommunen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“ versammelt vielfältige Beispiele guter Praxis aus Deutschland:
Kommunen agieren als aktive Partner für eine nachhaltige Entwicklung. Sie treiben Transformationsprozesse voran, wie die innovativen Beiträge zur Energiewende zeigen. Das Kapitel „Global denken, lokal handeln – faire Märkte schaffen“ stellt sich der Frage, wie die Kommunen zur Gestaltung der Herausforderungen beitragen können, die durch die gewachsenen gegenseitigen Abhängigkeiten über Ländergrenzen hinweg entstanden sind. Welche Potenziale können hierfür auf lokaler Ebene mobilisiert werden können, zeigt sich bei der kommunalen Beschaffung für ökologische und fair gehandelte Produkte.
Nachhaltige Entwicklung erfordert neben neuen Technologien auch einen kulturellen Wandel hin zu neuen Lebensstilen und Verhaltensweisen, wie an Beispielen gezeigt wird, z.B. „Kunst statt Leere“: In der brandenburgischen Stadt Fürstenwalde wurden verwaiste Geschäftsräume mit Unterstützung der Lokalen Agenda 21 als temporäre Galerien von Künstlern aus der Region genutzt. Bisher haben alle Geschäftsräume nach der Zwischennutzung durch die Hobby-Galeristen einen gewerblichen Nachmieter gefunden und es hat sich ein eigenständiger Verein „Kuenstlerhandwerk e.V.“ gegründet.
Das Kapitel „Zivilgesellschaftliches Engagement – Ressource für Innovation“ geht von der Erfahrung aus, dass die komplexen Herausforderungen, die Kommunen für eine nachhaltige Entwicklung zu bewältigen haben, nur im Zusammenwirken von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeistert werden können. Der Zivilgesellschaft komme aufgrund ihrer lebensweltlichen Verankerung und Gestaltungskraft eine besonders wichtige Rolle zu. Wettbewerbe, kommunale Netzwerke, Engagement von Unternehmen und Einbindung der Bürger in kommunale Entwicklungsprozesse sowie die Würdigung des Bürgerengagements tragen dazu bei, die in der Zivilgesellschaft vorhandenen Potenziale zu erschließen. Die bundesweite Vernetzung dieser vielfältigen Initiativen leistet einen wertvollen Beitrag, nachhaltige Entwicklung auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene umzusetzen.
Eine bundesweite Umfrage des IZT (deren Ergebnisse in der Broschüre verarbeitet sind),
hat Bedingungen herausgearbeitet, die lokale Akteure als besonders förderlich für eine nachhaltige Entwicklung vor Ort ansehen (siehe S. 49 der Broschüre).
Gerold Fierment
Brandenburg 21 e.V.