Berliner Erziehungswissenschaftler Gerhard de Haan fordert mehr Verbindlichkeit bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung
Wer Nachhaltigkeit will, müsse diese auch zum Leitbild erklären. Schon vor 10 Jahren haben die Vereinten Nationen den Zeitraum von 2005 bis 2014 zur Weltdekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ausgerufen. Welche Ergebnisse in der Dekade bisher erreicht wurden und was noch nicht, dazu nimmt der an der Freien Universität Berlin lehrende Zukunfts- und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Gerhard de Haan im Interview auf der Webseite des Rates für Nachhaltige Entwicklung Stellung.
Der Vorsitzende des von der Deutschen UNESCO-Kommission einberufenen Nationalkomitees, das sich in Deutschland um die Umsetzung der UN-Dekade kümmert, benennt als Erfolge eine größere Sichtbarkeit von BNE in Deutschland, „in erster Linie über die 1.500 von uns ausgezeichneten Dekade-Projekte. Diese Auszeichnungen sorgen bundesweit für Aufmerksamkeit für das Thema“.
Zur Frage, was Kommunen tun können, Prof. de Haan:
„Einige von uns als Dekade-Kommunen ausgezeichnete Städte und Gemeinden setzen in der Bildung bereits vom Kindergarten an auf Nachhaltigkeit. Hamburg zählt dazu, Freiburg im Breisgau oder Neumarkt in der Oberpfalz. In Neumarkt etwa gibt es ein Bürgerbüro, das Nachhaltigkeitsinitiativen vorantreibt, das Thema Energie in Kindergärten trägt oder in der Jugendarbeit über den Fairen Handel informiert. Dort gibt es auch konkrete Verantwortliche für Nachhaltigkeit. Solche Strukturen helfen“.
Gerold Fierment, Brandenburg 21 e.V.
Quelle: News Nachhaltigkeit 12-10; Newsletter des Rates für Nachhaltige Entwicklung (16. Mai 2012)