BannerbildBannerbildGemeinschaftswerk Nachhaltigkeit
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Mobilität in neuer Qualität – positive Wirkungen verkehrspolitischer Maßnahmen

Aktuelle Forschungen belegen, dass sich ein umweltverträglicher Umbau der Mobilitäts- und Verkehrssysteme sowohl individuell als auch für die Volkswirtschaft auszahlt. Neben dem Nutzen für Natur und Umwelt sparen Verkehrsteilnehmer durch regelmäßige Zufußgehen, Rad fahren und Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und der Bahn bares Geld.

Die vom Umweltbundesamt beauftragte Studie „Wirtschaftliche Aspekte nichttechnischer Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr“ stellt verkehrspolitische Maßnahmen jenseits der technischen Effizienzsteigerung von Fahrzeugen und die damit einhergehenden privat- und gesamtwirtschaftlichen Folgeeffekte in den Mittelpunkt. Die Studie will zur Versachlichung der Debatte um die privatwirtschaftlichen  und sozialen Auswirkungen eines nachhaltigeren Verkehrsverhaltens sowohl von Personen als auch von Unternehmen beitragen.

 

Fünf Maßnehmen wurden im Hinblick auf die Kosten für deren Umsetzung sowie die Auswirkungen auf private Kosten und Nutzen, das Bruttoinlandsprodukt und die Beschäftigung bis 2030 untersucht und mit einem Szenario ohne diese Maßnahmen verglichen.

Maßnahme 1: Steigerung des Wegeanteils des Rad- und Fußverkehrs in Innenstädten um zehn Prozentpunkte

Maßnahme 2: Steigerung des Anteils des ÖPNV am städtischen Personenverkehr um zehn Prozentpunkte

Maßnahme 3: Verkürzung der durchschnittlichen Pkw-Distanzen im Nah- und Fernverkehr um zehn Prozent

Maßnahme 4: Effizientere Pkw-Nutzung mit einer Kraftstoffeinsparung je Person um zehn Prozent

Maßnahme 5: Erhöhung des Bahnanteils im nationalen Güterverkehr um zehn Prozentpunkte

 

Fast alle Maßnahmen wirken sich durch den errechneten Nutzen in der Summe positiv auf das Bruttoinlandsprodukt und die Beschäftigung aus. Die Treibhausgasemissionen lassen sich um bis zu 2 % durch Verkehrsverlagerung in den Städten und um bis zu 30 % durch die Verkürzung von PKW-Fahrten reduzieren. Der Gesundheitsnutzen durch den Rad- und Fußverkehr beträgt bis zu 2000 € pro Jahr und Person. Ein eigener PKW wird durch geänderte Mobilitäts- und Verkehrssysteme oft verzichtbar, was zusätzlich bis zu 5000 € im Jahr einspart.

Im Fazit der Studie (Kurzfassung, S. 28) wird u.a. festgestellt: „Sinnvolle Maßnahmenpakete können die Effektivität und Effizienz der Verkehrspolitik deutlich steigern. Sowohl die individuelle Bilanz als auch die gesamtwirtschaftliche Bilanz kann verbessert werden, wenn die verschiedenen Maßnahmen und Instrumente synergetisch ineinandergreifen.

Ft.

 

Quellen: Ztschr. Umwelt, Juni 2013 (Hrsg.: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) und  o.g. Studie (Kurzfassung)

 

Die Lang- und Kurzfassung des Berichtes „Wirtschaftliche Aspekte nichttechnischer Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr“, Summary und  ein E-Paper können unter http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4440.html heruntergeladen werden.