4. Runder Tisch Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) am 04.11.2014: Brücken in die Zukunft Brandenburgs bauen
Der Einladung aus dem Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) - als Ansprechpartner des Runden Tisches - waren Teilnehmer aus Ministerien und weiteren Landesbehörden, Vereinen, Hochschulen und Wissenschaft, Volkshochschulen, der Umweltbildung und der evangelischen Kirche in die ILB Investitionsbank des Landes Brandenburg gefolgt. Das Interesse war so groß, dass nicht alle, die es wünschten, am Runden Tisch teilnehmen konnten.
Moderator Stefan Löchtefeld[1] machte zu Beginn auf zweierlei aufmerksam: Es handelt sich nicht um eine Veranstaltung der Landesregierung, sondern der (ständigen) Steuerungsgruppe des Runden Tisches. Zum anderen hat der Runde Tisch zu diesem Zeitpunkt ein „Alleinstellungsmerkmal“ gegenüber anderen Bundesländern: Er konnte in einem landesweiten Rahmen Bilanz über die Ergebnisse der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ziehen.
Die Themen der Tagung waren bestimmt von dem Stellenwert von Nachhaltigkeitsbildung in unterschiedlichen Organisationsformen bei der Umsetzung der 2014 beschlossenen Brandenburger Nachhaltigkeitsstrategie:
- Erfolgsfaktoren von BNE-Projekten und ihr Transfer
- Kommunikation von Nachhaltigkeit und BNE
- Beitrag von BNE für die Nachhaltigkeitsstrategie: Welche Vernetzungen von Akteuren sind hilfreich?
- Umweltpsychologische und –soziologische Erkenntnisse für nachhaltiges Handeln
- BNE im Dialog zwischen Jung und Alt: Generationenübergreifendes Lernen und Engagement
Zur Einstimmung gab Godehard Vagedes (MUGV) einen eindrucksvollen Rückblick auf 10 Jahre Bildung für nachhaltige Entwicklung in Brandenburg, beginnend mit der Startveranstaltung 2004 im Biosphärenreservat Spreewald mit dem damaligen Umweltminister Dr. Woidke.
Als Vagedes in seinem Beitrag Themen und Beteiligte seither Revue passieren ließ, wurde deutlich, dass es vieler Unterstützer bedarf, wenn BNE und nachhaltige Entwicklung als gesamtgesellschaftliche Anliegen gelingen sollen.
Michael Preuß (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport) machte sich dafür stark, die kleinen Aktivitäten zu würdigen und mochte sich nicht recht mit dem allumfassenden Entwurf und den Brücken über große Distanzen anfreunden.
Er informierte über Kernthesen aus der bundesweiten Konferenz in Bonn zum Abschluss der BNE-Dekade 2005 – 2014 der UNESCO u.a., dass BNE als Strukturmerkmal der Bildung ohne entsprechende Ressourcen nicht zu erreichen ist[2]. BNE müsse sich auch inhaltlich der Tatsache stellen, dass die Welt infolge Krisen und Kriege im Umbruch ist. BNE solle global gesehen werden, d.h. in den internationalen Kontext eingebettet und auch über Inklusion müsse neu nachgedacht werden.
Preuß informierte, dass BNE in der neuen Generation der Rahmenlehrpläne als übergreifendes Thema enthalten ist und erläuterte Aktivitäten zur Qualitätssicherung (Zertifizierung) und zur Verbreitung von BNE (BNE-Schulen, Faire Schulen … ).
Der im Plenum gezeigte Film „Ein Blick zurück – ein Blick nach vorn“ machte in Interviews lebendig, über welchen reichen Erfahrungsschatz AkteurInnen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung aus Brandenburg verfügen und was sie motiviert, neue Wege zu gehen. So regte Frau Prof. Dr. Molitor (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) an zu zeigen, was man ganz praktisch tun kann. Einsichten über die Notwendigkeit des Wandels zu Nachhaltigkeit seien vorhanden, große Kampagnen daher nicht nötig.
Die zentralen Themen der künftigen Arbeit (s. o.) wurden in 5 Arbeitsgruppen diskutiert, jeweils eingeleitet durch Impulsbeiträge erfahrener Experten und an Hand von Thesenpapieren.
Link zu den Konferenzmaterialen: http://www.mlul.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.310573.de
Eine Ausstellung erfolgreicher Projekte der Bildung für nachhaltige bot Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken. Auch Brandenburg 21 e.V. war mit einer Präsentation vertreten.
Erwartungen des Runden Tisches an die Politik formulierte die Resolution „ Keine Nachhaltigkeit ohne Bildung – keine Bildung ohne Nachhaltigkeit“. Sie resümiert ihre Forderungen wie folgt: „Für eine lebenswerte Zukunft in Brandenburg braucht es eine Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung. Diese kann nur erfolgreich sein, wenn sie auf allen Ebenen (Land, Landkreis, Kommune) und von allen verantwortlichen Akteuren (Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbände, Vereine ...) aktiv vorangetrieben wird.“
Anmerkung: Diese Nachricht über den 4. Runden Tisch Bildung für nachhaltige Entwicklung will nur als Schlaglicht verstanden werden. Ausführliche Informationen sind in den Konferenzmaterialien enthalten (Link s.o.) und von der Dokumentation (in Vorbereitung) zu erwarten.
Wir sind aufgefordert, dem Thema Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung mit ganz konkretem lokalem Bezug Gewicht zu verleihen und die notwendigen Schritte gemeinsam zu gehen.
Gerold Fierment und Cornelia Petermann, Brandenburg 21 e.V.
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4. Runder Tisch Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Brücken in die Zukunft Brandenburgs bauen (MO, 10. November 2014)
In einem landesweiten Rahmen zog der Runde Tisch BNE am 04.11.2014 Bilanz über die Ergebnisse der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung im Land Brandenburg. Der Film „Ein Blick zurück – ein Blick nach vorn“ machte in Interviews lebendig, über welchen reichen Erfahrungsschatz AkteurInnen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung aus Brandenburg verfügen und was sie motiviert, neue Wege zu gehen. Die Themen der Tagung und die anregende Diskussion in den Arbeitsgruppen waren bestimmt vom Stellenwert der Nachhaltigkeitsbildung in unterschiedlichen Organisationsformen bei der Umsetzung der 2014 beschlossenen Brandenburger Nachhaltigkeitsstrategie. Eine eindrucksvolle Ausstellung erfolgreicher Projekte bot Gelegenheit zum Gedankenaustausch und Netzwerken. Auch Brandenburg 21 e.V. war mit einer Präsentation vertreten.
Unter http://www.nachhaltig-in-brandenburg.de/news/index.php?rubrik=1&news=259404&typ=1
finden Sie ein „Schlaglicht“ zum 4. Runden Tisch und die dort verabschiedete Resolution „Keine Nachhaltigkeit ohne Bildung – keine Bildung ohne Nachhaltigkeit!“
Moderation durch Stefan Löchtefeld (e-fect dialog evaluation consulting eG)
Michael Preuß (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport)
Blick auf das Tagungsprogramm
Im Gespräch
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