Das Umweltbundesamt will mehr Anreize für den betrieblichen Umweltschutz.
Die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger, will auf ein stärkeres Engagement von Behörden und Unternehmen beim betrieblichen Umweltschutz hinwirken. „Langfristig sollten alle Organisationen, deren Tätigkeiten sich auf die Umwelt auswirken, ein transparentes und überprüfbares Umweltmanagementsystem einführen“, sagte sie anlässlich der Veröffentlichung der neuen EMAS-Umwelterklärung des Amtes.
EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Gütesiegel der EU für Umweltmanagement- und Auditsysteme und basiert auf einer Verordnung des Europäischen Parlaments. Das Label erhalten Organisationen aller Art und Größe, wenn sie sich den Anforderungen des Berichtswesens stellen und die erzielten Fortschritte im betrieblichen Umweltschutz jährlich veröffentlichen. Gutachter überprüfen die Einhaltung der Vorschriften und den richtigen Umgang mit dem Managementsystem. Nach UBA-Angaben betreiben in Deutschland derzeit 1.200 Organisationen an 1.900 Standorten ein Umweltmanagementsystem nach EMAS. Krautzberger zufolge kann die Zahl in den kommenden Jahren mit Hilfe von neuen Anreizen oder verstärkten vorhandenen Impulsen deutlich gesteigert werden. „Wenn Unternehmen durch EMAS belegen, dass sie ihre Nachbarschaft und die Umwelt weniger belasten, sollten sie auch ökonomisch davon profitieren“, so Krautzberger. 2016 steht eine Novelle des EMAS an. Diesen Prozess will Krautzberger nutzen, um die Einführung des EMAS attraktiver zu machen. Das UBA werde der EU-Kommission dazu Vorschläge vorlegen.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) unterstützt EMAS, plädiert aber auch für weitere Anreize. Er steht dem Managementsystem auch deshalb positiv gegenüber, weil es nach seiner Einschätzung wirtschaftliche Vorteile verspricht. Es helfe den Unternehmen dabei, Energie- und Rohstoffeinsparpotenziale zu erkennen und zu heben.
Zum Verhältnis von Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement wird in der Umwelterklärung des UBA u.a. festgestellt: „Unser Engagement für eine nachhaltige betriebliche Entwicklung geht über das Umweltmanagement hinaus und bezieht auch soziale und kulturelle Aspekte ein, die eng mit dem Umweltmanagement vernetzt sind.“
Quellen: News Nachhaltigkeit 15-04 - Newsletter des Rates für Nachhaltige Entwicklung (26. Februar 2015); EMAS-Erklärung des Umweltbundesamtes 2014
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