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Neue Naturbewusstseinsstudie: Deutsche wollen strengere Regeln für die Landwirtschaft. „Stadtnatur“: Natur soll möglichst in allen Teilen der Stadt zugänglich sein.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und BfN-Präsidentin Beate Jessel haben Ergebnisse der neuen Naturbewusstseinsstudie vorgestellt: Eine große Mehrheit der Deutschen wünscht sich strengere Regeln und Gesetze für die Landwirtschaft. Landwirte sollen mehr Rücksicht auf Natur und Tierwohl nehmen. Den Einsatz von Genpflanzen lehnen die Deutschen klar ab.

Ministerin Hendricks: "Die Bürgerinnen und Bürger senden uns starke Signale im Bereich der Agrarpolitik. Die Deutschen wünschen sich eine Landwirtschaft, die naturverträglich ist und das Wohl der Tiere respektiert. Es gibt eine große gesellschaftliche Mehrheit für eine Agrarwende. Das bestärkt mich in meiner Forderung, das System der Agrarsubventionen vom Kopf auf die Füße zu stellen. Zahlungen an Landwirte soll es zukünftig nur bei einem gesellschaftlichen Mehrwert geben und nur bei konkreten Leistungen für die Natur. Was die Bevölkerung zu Recht nicht akzeptiert, sind gentechnisch veränderte Pflanzen."

Nach der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) Beate Jessel zeigt die Naturbewusstseinsstudie eines ganz deutlich: „Die Natur spielt für die Bevölkerung eine sehr wichtige Rolle und hat für die Menschen eine hohe persönliche Bedeutung. Bemerkenswert sind jedoch die Unterschiede zwischen den Generationen und zwischen der Stadt- und Landbevölkerung. So sehen junge Menschen seltener Handlungsbedarf als ältere. Großstädter messen der Natur eine geringere Wertschätzung bei als Menschen, die in kleineren Orten leben. Diese Erkenntnisse bestärken uns in unserem Ziel, uns für eine positive Mensch-Natur-Beziehung einzusetzen, insbesondere bei der jungen Bevölkerung und den Menschen in der Stadt."

 

Die Naturbewusstseinsstudie enthält auch erstmals repräsentative Daten zum Thema "Stadtnatur". 94 Prozent der Befragten sind der Meinung, Natur solle möglichst in allen Teilen der Stadt zugänglich sein. Die Daten zeigen, dass gerade einkommensschwache und ältere Menschen die Stadtnatur besonders häufig nutzen.

 

Ministerin Hendricks erklärte dazu: "Immer mehr Menschen ziehen in die Städte, wollen aber die Natur nicht missen. Stadtnatur ist auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen Natur in der Stadt zu Fuß erreichen können. Wir wollen darum dabei helfen, die Siedlungen grüner zu machen – mit Stadtparks und Straßenbepflanzungen, aber auch durch die Begrünung von Fassaden und Dächern oder die Förderung von 'urban gardening' oder interkulturellen Gärten."

 

Leitthemen der Naturbewusstseinsstudie sind in diesem Jahr die Bereiche "Agrarlandschaften" und "Stadtnatur". Weitere Themen sind Erneuerbare Energien und Landwirtschaft, allgemeine Einstellungen zu Natur und Naturschutz sowie biologische Vielfalt.

 

Ft.