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Nachhaltigkeit als gesamteuropäischen Wert etablieren

Der in diesem Sommer erschienene Bericht „Sustainability now!“ soll die nachhaltige Entwicklung in der EU vorantreiben. Verfasst hat ihn der Ökonom und Nachhaltigkeitsexperte Karl Falkenberg. Falkenberg ist Sonderberater für nachhaltige Entwicklung beim Europäischen Zentrum für politische Strategie (EPSC).

 

In einem Interview, das auf der Webseite des Rates für Nachhaltige Entwicklung veröffentlicht wurde, hat er zu dem o.g. Bericht Stellung genommen. Als wichtigste Erkenntnis benannte er, „dass wir uns darauf besinnen sollten, was wir an Europa haben. Nämlich 70 Jahre Frieden, die Grundlage überhaupt für nachhaltige Entwicklung. Wir haben nur eine Chance, wenn wir Europa gemeinsam und nachhaltig stärken. Über diesen Weg kann es auch gelingen, neue Arbeitsplätze und damit Einkommen zu schaffen, um die Gesellschaft langfristig für ein vernünftiges Miteinander zu motivieren - immer im Rahmen dessen, was unser Planet für bald zehn Milliarden Menschen zu bieten hat.“

 

In dem Interview schlägt er vor, Nachhaltigkeit als gesamteuropäischen Wert, als Marke, zu etablieren. Auf die Frage, was das bringen soll, antwortete er: „Nun, wir hatten mal mit der sozialen Marktwirtschaft ein gesamteuropäisches Projekt, also einen wirtschaftspolitischen Rahmen, der Europa zusammengehalten hat. Nur ist uns das soziale daran in den Nullerjahren irgendwie abhandengekommen. Heute sind 122 Millionen Europäer von Armut bedroht, das ist fast jeder vierte. Da braucht man sich nicht wundern, dass der Nährboden für Populisten fruchtbarer wird.“

 

Falkenberg betrachtet die Überwindung dieser Ungleicheichverteilung als Schlüssel für ein nachhaltigeres Europa: „Das geht einher mit den richtigen Antworten auf die großen Umweltfragen. Es geht darum, Arbeit und gesellschaftliches Leben vernünftig miteinander zu kombinieren. Und in der Lösung der Umweltprobleme sehe ich zum Beispiel ein hohes Beschäftigungspotenzial - gerade für jene Menschen, die vielleicht nicht top-ausgebildet sind."

 

Das vollständige Interview mit Einschätzungen zum derzeitigen Stellenwert von Nachhaltigkeit in der Europäischen Union und Anregungen zu ihrer verbindlicheren Verankerung finden Sie unter dem unten angegebenen Link.

 

Quelle: Webseite des Rates für Nachhaltige Entwicklung, 23.09.2016 | Meldungen, Interviews, Nachhaltigkeitspolitik

 

Ft.