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„Handeln für eine nachhaltige Entwicklung. Die Umsetzung der 2030-Agenda in Brandenburger Kommunen“ – Tagung 21. Oktober 2016 in Baruth/Mark

Die ganztägige Veranstaltung, zu der der Bürgermeister von Baruth und Engagement Global/Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) gemeinsam eingeladen hatten, gestaltete sich zu einem lebendigen Erfahrungsaustausch über kommunale Nachhaltigkeitsarbeit, eng verbunden mit bürgerschaftlichem Engagement. Die Tagung war durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert worden und fand im rekonstruierten Alten Schloss von Baruth einen würdigen Rahmen.

 

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Bürgermeister Peter Ilk gab Anne Quart, Staatssekretärin im Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz einen Impuls zur Bedeutung der AGENDA 2030 für das Land Brandenburg. Sie betonte, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen kommunalen Verwaltungen und Zivilgesellschaft ist, um innovative Lösungen zu finden. Einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung globaler Ungerechtigkeiten und damit zur Umsetzung der Agenda-Ziele leistet auch die Brandenburger Nachhaltigkeitsstrategie, die 2014 verabschiedet wurde.

 

Jens Martens vom Global Policy Forum erläuterte anschließend die Bedeutung der 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung in den Kommunen.

 

Es folgte die Präsentation kommunaler Praxis-Beispiele zu nachhaltiger Entwicklung aus Baruth, Strausberg und Oranienburg. Seit 2011, so berichtete Peter Ilk, besteht zwischen Baruth / Mark und der Stadt Murun in der Nordmongolei eine lebendige Städtepartnerschaft. Schwerpunkt ist die Unterstützung der Partner bei der Lösung von Problemen der Gesundheitsversorgung, Wasserversorgung und Abwasserreinigung.

Anja Krause und Dr. Gerold Fierment (Strausberg) erläuterten u.a. die Chronologie und Meilensteine des Agenda 21 – Prozesses in Strausberg und berichteten über die Ergebnisse des städtischen Nachhaltigkeitsberichts 2015/2016. Das ‚Senegal-Projekt‘ des Oberstufenzentrums Märkisch-Oderland Strausberg und die Aktivitäten des gleichnamigen Vereins konnten aufgrund der Erkrankung der Referentin nur erwähnt werden. Nähere Informationen über das Schulprojekt, das bereits 2001 gegründet wurde und seitdem zahlreiche Auszeichnungen erhielt, findet man unter http://osz-pro-senegal.jimdo.com .

 

Birgit Kodian, Vorstandsvorsitzende des Vereins Lokale Agenda 21 Oranienburg e.V. warf in ihrem Referat Fragen auf, benannte die Hindernisse, die der Arbeit ihres Vereins entgegenstehen und die aktuellen Aufgaben und Probleme, die im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie gelöst werden müssten. Sie gab Einblick in das Projekt FOWAKS, mit dem ein dauerhaftes Kooperationsforum auf lokaler und regionaler Ebene für alle Akteure etabliert wird, die die Gewässer Oranienburgs nutzen oder von Aktivitäten anderer Nutzer betroffen sind. Ziel ist, für die Folgen des Klimawandels zu sensibilisieren und gemeinsam Handlungsoptionen für geeignete Präventions- und Verbesserungsmaßnahmen im Wasserhaushalt aufzuzeigen. Das Projekt wird durch das BMUB gefördert.

 

Eine anschließende Diskussionsrunde zu Chancen und Herausforderungen der Umsetzung der 2030-Agenda hatte die Bestandsaufnahme in den Kommunen, Wege der Umsetzung, Verankerung in der gesamten Verwaltung und der Bevölkerung zum Inhalt.

 

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Saal des Schlosses berichtete Siegmund Trebschuh (Wirtschaftsförderung und Europabeauftragter) über den Leitbildprozess für eine nachhaltige Kreisentwicklung im Landkreis Teltow-Fläming.

 

In einem Worldcafe diskutierten die Teilnehmer dann u.a. darüber,

  • wie kommunale Entwicklungspolitik langfristig in kommunale Nachhaltigkeitsstrategien/Konzepte/Leitbilder verankert werden kann und Projekte der kommunalen Entwicklungspolitik wie z.B. Städtepartnerschaften, faires Beschaffungswesen in den Nachhaltigkeitsdiskurs mit einbezogen werden können und
  • welche Hemmnisse es für kommunales Nachhaltigkeitsmanagement und kommunale Entwicklungspolitik bestehen und welche Unterstützung von der Landesregierung, den Landkreisen und der SKEW erwartet werden.

 

Annette Turmann, Teamleiterin Global Nachhaltige Kommune bei der SKEW, erläuterte die Arbeit der Servicestelle, gab Auskunft über verschiedene Unterstützungsangebote und nannte zahlreiche Beispiele für nachhaltige Kommunalentwicklung. Hierzu lagen auch Handreichungen für Kommunen aus.

 

Im Schlusswort gab Peter Ligner (Brandenburg 21 e.V.) – der Verein hatte sich auch die inhaltliche Vorbereitung der Tagung eingebracht – einen Ausblick auf bevorstehende Nachhaltigkeitsaktivitäten auf der Landesebene.

 

Die Dokumentation der Tagung (Link im Downloadbereich) enthält alle Präsentationen sowie Zusammenfassungen zu den geführten Diskussionen.

 

Zusammenstellung: Dr. Gerold Fierment, Brandenburg 21 e.V.

Quelle: Tagungsdokumentation