BannerbildBannerbildGemeinschaftswerk Nachhaltigkeit
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Stickstoff - eine zunehmende Belastung für Wasser- und Ökosysteme. Bundesregierung hat ersten Stickstoffbericht beschlossen.

Mit dem Stickstoffbericht wird das Thema Stickstoff erstmals umfassend auf die politische Agenda gehoben. Stickstoff stellt eine zunehmende Belastung für Wasser- und Ökosysteme dar. Er beeinträchtigt das Klima, die Luftqualität und die Artenvielfalt.

 

Ziel der Bundesregierung ist es, durch einen sektorenübergreifenden Ansatz Stickstoff auf ein umwelt- und gesundheitsverträgliches Maß zu reduzieren. Dazu Bundesumweltministerin Hendricks: „Das Stickstoff-Problem ist in der Umweltpolitik lange unterschätzt worden. Dabei sind die zunehmenden Stickstoff-Emissionen eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Auf der Grundlage des Stickstoffberichts können wir dieses Problem nun ressortübergreifend angehen. Denn ebenso vielfältig wie die Quellen der Stickstoffbelastung sind auch die Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun – etwa im Verkehrsbereich mit mehr Elektroautos und in der Landwirtschaft mit einem umweltgerechten Düngemitteleinsatz.“

 

Das Bevölkerungswachstum, der steigende Konsum stickstoffhaltiger Lebensmittel, der wachsende Energiebedarf und der zunehmende Individualverkehr lassen die Stickstoff-Emissionen global betrachtet anwachsen. Die planetare Belastungsgrenze für Stickstoff wird seit Jahren überschritten. Belastungen durch Stickstoff zeigen sich z.B. im hohen Nitratgehalt im Grundwasser oder insbesondere in Städten durch Stickstoffdioxidbelastungen in der Luft.

 

In ihrem Bericht kündigt die Bundesregierung die Entwicklung eines Aktionsprogramms zur konkreten Stickstoffminderung an. Das Programm soll dazu beitragen, Synergien zwischen den diversen Programmen der Bundesregierung besser zu identifizieren und zu stärken. Zudem soll die Anwendung des Verursacherprinzips präzisiert und überprüft werden, ob es rechtliche oder finanzielle Rahmenbedingungen gibt, die einer Minderung von Stickstoffeinträgen entgegenstehen.

 

In den vergangenen 20 Jahren wurden erste Maßnahmen zur Stickstoffminderung vorgenommen. Die Emissionen sanken infolge dessen in Deutschland im Zeitraum zwischen 1995 und 2010 um etwa 40%. Allerdings reicht das nicht aus, um die stickstoffbezogenen Ziele der deutschen und europäischen Umweltpolitik zu erreichen. Zu diesen zählen der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat/l in den Gewässern oder der Jahresmittel-Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid/m³ in der Luft.

 

Die Hauptverursacherbereiche für Stickstoff-Emissionen sind der Verkehr (13%), die Industrie-/Energiewirtschaft (15%), Abwasserbehandlung und Oberflächenablauf (9%) sowie die Landwirtschaft (63%).

 

Davon ausgehend wird im Stickstoffbericht betont:

"Um die Stickstoffeinträge weiter zu reduzieren, bedarf es eines noch stärkeren Zusammenwirkens der Umwelt-, Landwirtschafts- und Ernährungs-, Energie- und Verkehrspolitik über Gesundheits- und Verbraucherschutz bis hin zu Bildungs- und Forschungspolitik. Nur durch eine solche Integration der Handlungsfelder kann letztlich eine wirkungsvolle Begrenzung von Stickstoffemissionen auf ein gesundheitlich und ökologisch unbedenkliches Niveau erreicht werden."

 

Quellen: BMUB Pressedienst BMUB Pressedienst Nr. 185/17 – Umwelt und Stickstoffbericht

 

Ft.