Ozonloch auf dem Rückzug
Am 16. September jährte sich zum 30. Mal der Abschluss des Montrealer Abkommens zum Schutz der Ozonschicht. Es steht wie kaum eine andere völkerrechtliche Vereinbarung als Beispiel dafür, dass die Staatengemeinschaft in der Lage ist, auf globale Umweltveränderungen entschlossen und erfolgreich zu reagieren. Denn in den drei Jahrzehnten seit seinem Inkrafttreten hat sich die lebenswichtige Ozonschicht um den Globus deutlich erholt. UN-Wissenschaftler erwarten, dass sie bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wieder das Niveau von 1960 erreicht. Da die ozonschichtschädigenden Stoffe zugleich sehr klimaschädlich sind, ist mit dem Ausstieg aus den im Protokoll geregelten Stoffen auch ein großer Klimaschutzbeitrag verbunden, der weit über dem des Kyoto-Protokolls in seiner ersten Verpflichtungsperiode hinausgeht.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat dazu erklärt: “Ohne das Montrealer Abkommen wäre der Schutz der Ozonschicht nicht möglich gewesen. Erst vor knapp einem Jahr haben die Vertragsparteien dies in Kigali erneut unter Beweis gestellt, als sie die Vermeidung fluorierter Treibhausgase beschlossen. Dieser Beschluss kann auch die Umsetzung des Paris Abkommens beflügeln und trägt wegen der hohen Klimaschädlichkeit dieser Stoffe erheblich zur Bewältigung des Klimawandels bei.“
Das Montrealer Abkommen wurde bis heute von 197 Vertragsparteien unterzeichnet. Die Produktion ozonschichtschädigender Substanzen ging infolgedessen um 99 Prozent zurück. Dies hat dazu geführt, dass sich das Ozonloch heute langsam wieder schließt. Das Protokoll trägt zudem weltweit zum Gesundheitsschutz bei. Ohne dessen Maßnahmen könnte es bis 2030 jährlich 2 Millionen mehr Hautkrebsfälle geben.
Quelle: Pressemitteilung des BMUB Nr. 308/17: Das Ozonloch ist auf dem Rückzug