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Nachhaltiges Handeln in Unternehmen und Regionen - ein Wegweiser für den Ausbau und die Kommunikation von sozialen und ökologischen Aktivitäten insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

Soziales und ökologisches Unternehmenshandeln in ländlichen Regionen kann einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen regionalen Entwicklung leisten und damit auch zur Steigerung der Attraktivität der Region als Arbeits- und Wohnort beitragen. Zudem besitzt ein soziales und ökologisches Engagement von Unternehmen auch für ein nachhaltigeres Wirtschaftssystem insgesamt eine sehr hohe Relevanz. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind entsprechende Aktivitäten nicht immer einfach umzusetzen. Eine Unterstützung durch die regionale Verwaltung, durch Netzwerke oder andere Institutionen kann daher wesentlich dazu beitragen, nachhaltiges Unternehmerhandeln auszubauen und besser sichtbar zu machen. Die zielgerichtete Kommunikation von Nachhaltigkeitsaktivitäten wiederum kann für Unternehmen auf unterschiedliche Weise förderlich sein: Etwa in der Gewinnung und Bindung von Mitarbeiter*innen, der Information von Bürger*innen und der Positionierung gegenüber potenziellen Kund*innen und Marktpartnern. Nachhaltigkeitskommunikation bietet auch für die Region Möglichkeiten, z.B. durch eine Regionalmarke, positive Effekte zu erzielen.

 

Der Wegweiser richtet sich insbesondere an KMU, die das Ziel verfolgen, ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu stärken und besser zu kommunizieren. Weitere Zielgruppen dieser Broschüre sind Regionen und regionale Akteure, die Unternehmen in ihrer Region bei Nachhaltigkeitsaktivitäten unterstützen wollen. Diese unterschiedlichen regionalen Akteursgruppen umfassen beispielsweise Kreis- und kommunale Verwaltungen, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Kammern, Unternehmensnetzwerke und andere Akteure, die sich für das Thema Nachhaltigkeit in der Region und in den Unternehmen stark machen.

 

Der Wegweiser zeigt in vier Handlungsfeldern mögliche Maßnahmen auf, wie Regionen und regionale Akteursgruppen die Unternehmen in ihrer Region bei Nachhaltigkeitsaktivitäten unterstützen und diese besser an unterschiedliche Zielgruppen kommunizieren können. Außerdem beinhalten die Handlungsfelder Empfehlungen, die sich direkt an KMU – zur Stärkung ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten und deren Kommunikation – richten.

 

Den meisten KMU fehlen die Ressourcen – ob finanzieller, personeller oder zeitlicher Art – sich derart systematisch mit dem Thema auseinanderzusetzen, wie es in großen Unternehmen möglich ist. In der Folge besitzen sie oftmals keinen Überblick über relevante oder sogar bereits adressierte Aspekte von nachhaltigem Unternehmenshandeln. Gleichzeitig erhöhen sich die Anforderungen an Unternehmen, Nachhaltigkeitsaspekte in ihrem Handeln zumindest zu berücksichtigen. Zum einen aufgrund der allgemein steigenden gesellschaftlichen Erwartungen, in dieser Hinsicht freiwillig tätig zu werden. Zum anderen aufgrund einer zunehmenden Tendenz der Verrechtlichung des Themengebiets. Auf der EU-Ebene betrifft das die Strategie zur sozialen Verantwortung von Unternehmen, die EU-Richtlinie zur nicht finanziellen Berichterstattung[1] sowie die vom Europäischen Parlament Anfang 2017 verabschiedete EU-Verordnung bzgl. Konfliktmineralien, welche von Importeuren bestimmter Rohstoffe eine Sorgfaltsprüfung ihrer Lieferanten verlangt.

 

In dem Wegweiser wird eingeräumt, dass die genannten Gründe für eine nachhaltige(re) Ausrichtung des Unternehmenshandelns, nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass viele Unternehmen – insbesondere KMU – bei der konkreten Umsetzung vor mehr oder weniger hohen Hürden stehen. Im Wegweiser wird deshalb dargestellt, wie mit ersten Schritten ein Aufbruch in eine nachhaltigere Zukunft auch für KMU erfolgen kann.

 

Der Wegweiser entstand im Rahmen des Forschungsprojekts Regio TransKMU. Das Projekt wurde im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen“ (FONA) im Rahmen der Sozial-ökologischen Forschung und dem Themenschwerpunkt „Nachhaltiges Wirtschaften“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

 

Quelle: Nachhaltiges Handeln in Unternehmen und Regionen - ein Wegweiser für den Ausbau und die Kommunikation von sozialen und ökologischen Aktivitäten insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in ländlichen Regionen; Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEE) Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Tennenbacher Straße 4, 79106 Freiburg (Hrsg.), November 2017

 

Ft.

 

[1] Betrifft KMU als Zulieferer großer Unternehmen