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Kommunen auf dem Weg zur Pestizidfreiheit

Über 200 Städte in Deutschland haben sich mittlerweile entschieden, zunehmend auf Glyphosat und andere Pestizide zu verzichten. Dazu zählt auch die bayerische Stadt Dachau. Die Kommune hatte im vergangenen Jahr einen Stadtratsbeschluss gefasst, wonach Landwirte auf städtischen Pachtflächen auf Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat und auf Neonikotinoide, eine Gruppe hochwirksamer Insektizide, verzichten müssen. Dies gilt jedoch nur für Neuverpachtungen. Bestehende Pachtverträge sind von dem Stadtratsbeschluss nicht betroffen.

 

Pflanzenschutzmittel werden neben der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau auch auf öffentlichen Flächen der Kommunen eingesetzt. Der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann und die Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün und Umwelt informierten den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium Florian Pronold anlässlich einer Ortsbegehung in Dachau über die verschiedenen Möglichkeiten einer pestizidfreien Bewirtschaftung der städtischen Grünflächen. Die Stadt ist schon seit den 80er-Jahren aktiv dabei, auf bestimmten Flächen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu vermeiden bzw. zu minimieren. So werden störende Pflanzen zum Beispiel auf Gehwegen oder öffentlichen Eingangsbereichen abgeflammt, mechanisch oder mit Kehrmaschinen beseitigt. Des Weiteren hat die Stadt Ackerflächen, die sie 2014 erworben hat, an einen Biobauern verpachtet.

 

Dachaus Oberbürgermeister Hartmann: „Das Verbot von Glyphosat auf städtischen Flächen ist ein erster Schritt hin zu einer umweltfreundlichen Bewirtschaftung. Andere Kommunen, so zum Bespiel jüngst auch der Landkreis Dachau, ziehen nun mit ähnlichen Beschlüssen nach. Zum Erhalt der Artenvielfalt in Flora und Fauna in Deutschland sind aber bundesweite gesetzliche Regelungen notwendig.“

 

Staatsekretär Pronold dazu: „Das Bundesumweltministerium setzt sich für einen grundsätzlichen Ausstieg aus Glyphosat bis zum Ende dieser Legislaturperiode ein. Daher sind uns die Erfahrungen der Landwirte und Kommunen, die sie beim Vermeiden von Pestiziden machen sehr wichtig. Denn letztlich dürfen wir nicht bei Glyphosat stehenbleiben, wenn wir eine insgesamt umwelt- und naturverträglichen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erreichen wollen.“

 

Quelle: BMU-Pressedienst Nr. 146/18 – Naturschutz/Pflanzenschutzmittel. Berlin, 09. Juli 2018