Naturbewusstseinsstudie 2017: Meeresnatur – ein Themenfeld des Naturbewusstseins von hoher Relevanz
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) haben die Ergebnisse der aktuellen Naturbewusstseinsstudie veröffentlicht. Diese fünfte bundesweite Befragung zum Bewusstsein der Bevölkerung für Natur, Naturschutz und biologische Vielfalt wurde zum Jahresende 2017 erhoben und beruht auf einer Stichprobe von 2.065 Personen aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Alter ab 18 Jahren. Die Studie ist in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ und bezieht Menschen aus allen Regionen und sozialen Lagen Deutschlands ein. Leitthema der Naturbewusstseinsstudie ist dieses Mal der Meeresnaturschutz.
Aus den Ergebnissen: Eine überwältigende Mehrheit von 94 Prozent der Befragten befürwortet die Einrichtung von Naturschutzgebieten in Nord- und Ostsee, 53 Prozent halten solche Gebiete sogar für „sehr wichtig“. 92 Prozent der Befragten möchten sich darauf verlassen können, dass der Handel keine Fischprodukte von bedrohten Arten anbietet. 90 Prozent wünschen sich, dass Produkte aus naturschonender Fischerei besonders gekennzeichnet werden.
Die Naturbewusstseinsstudie enthält auch Aussagen zur Akzeptanz der Energiewende und zu den Vorbehalten der Bevölkerung gegenüber gentechnisch veränderten Organismen in der Landwirtschaft.
Wie auf der Erde mit der Natur umgegangen wird, halten 79 Prozent der Befragten für äußerst problematisch. Deutlich weniger Sorgen bereitet der Umgang mit der Natur in der Region: Nur 39 Prozent der Befragten sehen hier Probleme. Immerhin: Der Anteil derjenigen Personen, die vom Rückgang der biologischen Vielfalt „sehr überzeugt“ sind, ist in den zurückliegenden zwei Jahren um zehn Prozentpunkte gestiegen, und liegt jetzt bei 36 Prozent (2015: 26 Prozent).
Die Ergebnisse der Studie deuten an, dass Naturschutzeinstellungen in einem globalen und daher kollektiver geprägten Kontext deutlich stärker geäußert werden als in einem regionalen Kontext. Diese Befunde werden in Folgepublikationen bis Anfang 2019 weiter aufbereitet und veröffentlicht, um die Basis für eine vertiefte Erforschung des Naturbewusstseins zu bereiten. Dies soll dazu dienen, in Zukunft Naturschutzkommunikation effektiver betreiben zu können.
Ft.
Quellen: Webseiten des Bundesamtes für Naturschutz und Naturbewusstseinsstudie