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So geht Nachhaltigkeit: Zivilgesellschaftliche Initiativen halten Politik und Wirtschaft den Spiegel vor.

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Mit der Agenda 2030 und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) haben die Regierungen der Welt den Rahmen für die globale Nachhaltigkeitspolitik der kommenden zwölf Jahre gesteckt. Die Agenda und ihre Ziele haben das Potential, auch die deutsche Politik auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene zu prägen. Sie betonen die Notwendigkeit für Veränderungen im eigenen Land und gleichzeitig die internationale Verantwortung Deutschlands. Dabei zeigt sich immer wieder: Der Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg der Agenda 2030 liegt auf nationaler und sub-nationaler Ebene.


 

Neun Umwelt- und Entwicklungsorganisationen1 haben den Band „So geht Nachhaltigkeit! Zivilgesellschaftliche Initiativen und Vorschläge für nachhaltige Politik vorgelegt. Er dokumentiert mit Beispielen entlang der 17 SDG, wie Nachhaltigkeitspolitik aktiv gestaltet werden kann oder wo sie schon Praxis geworden ist. Zivilgesellschaftliche und gewerkschaftliche Initiativen, aber auch Maßnahmen auf lokaler Ebene und Beispiele aus anderen Ländern dienen dabei als Anschauungsobjekte. Ziel ist, „der Politik“ den Spiegel vorzuhalten und zu zeigen, dass Nachhaltigkeit sehr wohl möglich ist – wenn der politische Wille dafür besteht.


 

Beschrieben ist, wie junge Menschen in Deutschland aus der Armut geholt werden oder wie das Modell der Gemeindekrankenpfleger/innen auch im globalen Süden Leben retten kann. Nachzulesen ist, wie sich die Berliner Initiative „Volksentscheid Fahrrad“ erfolgreich durchgesetzt hat oder wie Strom, Wasser und Wohnungen durch öffentliche und genossenschaftliche Modelle bezahlbar bleiben. Dokumentiert werden auch die Aktivitäten und Forderungen des Berliner Ernährungsrates für eine die Ernährungswende in der Hauptstadtregion, wie z.B. zur Umstellung der Gemeinschaftsverpflegung auf regionale und biologische Produkte.

 

Für die Entwicklung intakter Ökosysteme in der Bergbaufolgelandschaft engagiert sich Uferleben e.V.  Der Verein setzt sich mit einem Ungleichgewicht zwischen profitorientierter Nutzung und dem Bemühen um Naturschutz auseinander, bringt sich aktiv in Bürgerbeteiligungsverfahren ein und vermittelt ökologisches Wissen an Tourist*innen und Anwohner*innen. Südwind Institut und Brot für die Welt entwickelten einen Katalog mit Anlagekriterien, die sich an den Werten Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung orientieren.  Aufgelegt von Union Investment und mit der Bank für Kirche und Diakonie und der GLS Bank als Vertriebsbanken ist der FairWorldFonds nun seit mehr als sieben Jahren am Markt und hat bewiesen, dass Rendite und hohe ethische Standards auch am Finanzmarkt kein Widerspruch sein müssen (wenn die ebenfalls formulierten Ausschlusskriterien beachtet werden).


 

Zur Unterstützung des zivilgesellschaftlichen Engagements fordern die Verfasser: „Nachhaltige Entwicklung braucht einen rechtlich verbindlichen Rahmen und entsprechende Verwaltungsvorschriften. Diese müssen Bund, Länder und Kommunen endlich schaffen und dann konsequent umsetzen!“ Und auch: „Bund, Länder und Kommunen sollten die Rahmenbedingungen der finanziellen Unterstützung wie Budgetlinien, Förderbedingungen, Eigenbeiträge und Verwaltungsaufwand für zivilgesellschaftliche Nachhaltigkeitsinitiativen vereinfachen und ausbauen.“


 

Quellen: DER RABE RALF Oktober/November 2018 und Webseite des Global Policy Forum Europe e.V. „Deutschland und die globale Nachhaltigkeitsagenda“


 

Ft.

 

1 CorA – Netzwerk für Unternehmensverantwortung, Deutscher Bundesjugendring, Deutscher Naturschutzring, Forum Menschenrechte, Forum Umwelt und Entwicklung, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Global Policy Forum, Plattform Zivile Konfliktbearbeitung und Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO)

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