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BMU startet neuen Dialog zur Zukunft von Landwirtschaft und Umwelt

Bundesumweltministerin Svenja Schulze startet einen neuen Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft. Gefragt sind Ideen und Projekte, wie Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können oder dies heute schon tun.

 

Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich an einer Online-Befragung zu beteiligen. Startpunkt ist der Agrarkongress des Bundesumweltministeriums, der am 14.01.2019 in Berlin stattfand. Dort diskutierte Ministerin Schulze mit Vertreterinnen und Vertretern aus Landwirtschaft, Umweltschutz, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.


Schulze: "Die gegenwärtige Agrarpolitik kümmert sich zu wenig um die Umweltfolgen und gefährdet so die Grundlagen der Landwirtschaft, statt sie zu schützen. Denn Landwirtschaft braucht biologische Vielfalt – so wie wir alle. 2019 wird ein entscheidendes Jahr für den Natur- und Umweltschutz in der Landwirtschaft. Ich setze dabei drei Prioritäten: Ein Aktionsprogramm Insektenschutz mit konkreten und wirksamen Maßnahmen gegen das Insektensterben; eine Neuregelung unseres Umgangs mit Pestiziden, insbesondere mit Glyphosat; und eine Reform der EU-Agrarförderung, die die Landwirtinnen und Landwirte für das honoriert, was sie für Umwelt und Gesellschaft leisten."


Das Bundesumweltministerium hat im Oktober 2018 konkrete Maßnahmenvorschläge zum Aktionsprogramm Insektenschutz vorgestellt und anschließend mit Bürgerinnen und Bürgern breit diskutiert. Aktuell ist das Ministerium dabei, die dabei entstandenen Ideen auszuwerten und die Maßnahmenvorschläge zu aktualisieren. Anschließend sollen sie in der Bundesregierung abgestimmt und vom Kabinett beschlossen werden. "Eine Welt ohne Bestäuber wäre eine andere Welt. Uns wird immer bewusster, wie sehr wir von den kleinen Dienstleistern auf unseren Feldern und Beeten abhängen", sagte Schulze auf dem Agrarkongress. "Das Massensterben der Insekten ist evident, darum brauchen wir konkrete Maßnahmen, um es aufzuhalten."


Beim Thema Pflanzenschutzmittel hatte Schulze im November einen konkreten Ausstiegsplan aus Glyphosat und strengere Auflagen für alle Pflanzenschutzmittel vorgeschlagen, die der biologischen Vielfalt schaden. "Eine Grunderkenntnis dabei ist, dass es der Artenvielfalt nichts bringt, wenn Glyphosat einfach durch ein anderes Totalherbizid ersetzt wird. Wir brauchen insgesamt einen umweltverträglicheren Pflanzenschutz, damit Pflanzenschutz seinen Namen wieder verdient", so die Ministerin.

 

Schulze warnte zudem mit Blick auf die aktuellen Verhandlungen zur Reform der viele Milliarden Euro schweren europäischen Agrarförderung, dass die dringend nötigen Fortschritte beim Natur-, Umwelt- und Klimaschutz ausbleiben könnten und Deutschland dabei nur tatenloser Zaungast bleibe. "Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die EU-Agrarpolitik zu einem Schwerpunkt zu machen", so die Bundesumweltministerin.

 

Quelle: BMU-Newsletter 1/2019