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Plenum der Nachhaltigkeitsplattform Brandenburg beriet in Cottbus über die Zukunftsfähigkeit des Landes

Axel Steffen bei der Begrüßung, Foto: Marion Piek (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Axel Steffen bei der Begrüßung, Foto: Marion Piek

Die am Potsdamer Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) angesiedelte Nachhaltigkeitsplattform Brandenburg hatte zum 12. November nach Cottbus in das Radisson-Hotel zur 1. Plenumssitzung eingeladen. Die Tagung stand unter dem Motto „Zukunft Flächenland Brandenburg: Herausforderungen für Nachhaltigkeit und Regionalentwicklung“. Mitveranstalter war das Netzwerk RENN.mitte. 

Grußworte sprachen Axel Steffen (Abteilungsleiter für Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit im MLUL Brandenburg) und Thomas Bergner (Dezernent für Ordnung, Sicherheit, Umwelt und Bürgerservice der Stadt Cottbus). 

Steffen nahm Bezug auf die aktuelle Koalitionsvereinbarung von SPD, CDU und Grünen. Er konstatierte erfreut die starke Präsenz von Nachhaltigkeitszielen in dem Papier, die Bereitschaft zur Weiterentwicklung der Landesnachhaltigkeitsstrategie und hob das Erfordernis hervor, die Ziele messbar zu machen. Da sei noch „viel Luft nach oben“. 

Bergner stellte Aktivitäten von Cottbus auf dem Wege einer nachhaltigen Entwicklung dar, z.B. die Errichtung eines klimagerechten Verkehrszentrums am Verkehrsknoten Hauptbahnhof, die Unterschreitung der Stickoxid-Grenzwerte in der (zuvor stark belasteten) Bahnhofstraße. Bergner regte an, den ÖPNV zur Pflichtaufgabe der Kommunen zu machen, um dessen Finanzierung stabiler zu gestalten.

Prof. Bernd Uwe Schneider vom Geoforschungszentrum Potsdam informierte (in der Eröffnungsrede) über neue Forschungsprojekte zur Entwicklung der Lausitz als Modellregion für eine nachhaltige Bioökonomie bei Anpassung der Landnutzung an extreme Klimabedingungen. 

Akteurinnen und Akteure aus sechs Brandenburger Leuchtturmprojekten der Nachhaltigkeit stellten sich vor, u.a. Franziska Rutscher vom Ökodorf Brodowin GmbH und Ernst Alfred Müller (Förderverein für Öffentlichkeitsarbeit im Natur-und Umweltschutz e.V.) und Christin Rothe vom RENN.mitte-Transformationsprojekt GemüseAckerdemie.

Eine Podiumsdiskussion zu den Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung im Land führten hochrangige Vertreter*innen von Landesregierung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, moderiert durch Professor Ortwin Renn, wissenschaftlicher Direktor des IASS. Es diskutierten Jan-Hendrik Aust (Teamleiter in der Handwerkskammer Potsdam), Klaus Freytag (Lausitz-Beauftragter des Ministerpräsidenten), Christiane Hipp (Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg) und Dagmar Schmidt (Vorstand Verein Lausitzer Perspektiven).

Jan-Hendrik-Aust sieht das Handwerk in Bezug auf Nachhaltigkeit objektiv „nicht schlecht aufgestellt“. Es gebe da einen eher unbewussten Zugang. Die Handwerkskammer unterstützt die Bildung von Netzwerden wie das schon bestehende zu Baustoffen. Als Probleme sieht er die Verfügbarkeit von Fachkräften und die Sicherung der Nachfolge in den Handwerksbetrieben. 

Klaus Freytag sieht es als Aufgabe, die ländliche Region(en) für junge Leute attraktiv zu machen – durch Arbeitsplätze (Industrieentwicklung), besseren ÖPNV, Erhaltung und Ausbau der sozialen Infrastruktur (z. B. Krankenhäuser), mehr auf die Fläche und Kontinuität orientierte Förderpolitik …

Christiane Hipp konnte auf 120 umweltrelevante Forschungsvorhaben an der BTU verweisen. Alle Fakultäten befassen sich mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen. Hohen Stellenwert haben Themen, die in die Region wirken. Derzeit wird ein neuer Hochschulentwicklungsplan erarbeitet. Die Universität begleitet den Bürgerdialog in Cottbus und hat hierzu eine Handlungshilfe vorgelegt.

Für Dagmar Schmidt sind die 17 SDG der UN ein “wunderbarer Leitfaden“ für das Wirken des Vereins. Es sei notwendig, die zivilgesellschaftlichen Strukturen, die sich bei der Transformation der Region engagieren, finanziell zu unterstützen. Sie bieten Schutzräume für den Austausch und zeigen undemokratischen Kräften eine „klare Kante“.

Der Diskurs fand seine Fortsetzung in den Arbeitsgruppen

  • Rahmenbedingungen der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit im Land Brandenburg (Moderation: Manfred Stock, PIK Potsdam),
  • Lebensqualität und Gemeinsinn (Moderation: Marion Piek, RENN.mitte),
  • Nachhaltige Digitalisierung (Moderation: Peter Ligner, Brandenburg 21 e.V.),
  • Beteiligung (Moderation: Dominik Ringler, Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg).

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen[1] wurden anschließend im Plenum vorgestellt

Moderator Prof. Renn verwies zum Abschluss auf übergreifende Impulse aus der Tagung: Nachhaltige Entwicklung integriert gestalten (ökologisch, ökonomisch, sozial, kulturell), Entwicklung in Stadt-Land-Korridoren fördern (gegenüber „Stärken stärken“), Ausbau der Kommunikation sowie Offenheit im Diskurs.

 

[1] Diese darzustellen, muss der Dokumentation der Tagung vorbehalten bleiben.

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