Indikatorenbericht 2021 zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – Nachhaltigkeitsziele für 2020 erreicht?
Aus Anlass des Beschlusses der Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) 2021 hat das Statistische Bundesamt (Destatis) überprüft, inwieweit die Bundesregierung ihre Ziele für das Jahr 2020 erreicht hat.
In den 72 Zielbereichen der DNS sollten zwölf Ziele konkret bis zum Jahr 2020 erreicht werden. Die Ergebnisse zu den Zielen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie sind im neuen Indikatorenbericht „Nachhaltige Entwicklung in Deutschland“ sowie auf der Online-Plattform zur DNS verfügbar.
Im Bereich Energieversorgung und Treibhausgasemissionen hat die Bundesregierung ihr Ziel, im Jahr 2020 mindestens 35 % des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen, bereits 2019 mit einem Anteil von 42 % am Bruttostromverbrauch übertroffen. Ebenso hat die Bundesregierung bereits 2019 Zahlungen über 4,3 Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung geleistet und damit die für 2020 angestrebte Zielmarke von jährlich 4,0 Milliarden Euro vorzeitig erreicht. Dagegen hat sie das Ziel, im Jahr 2020 den Primärenergieverbrauch gegenüber 2008 um 20 % zu senken, mit 18,7 % leicht verfehlt.
Im sozialen Bereich ist das Ziel, den Anteil der 30- bis 34-Jährigen mit akademischer oder höherer beruflicher Qualifikation bis 2020 auf 42 % zu erhöhen, bereits 2019 mit 50,5 % übertroffen worden. Auch die Steigerung der Zahl der Studierenden und Forschenden aus Entwicklungs- und Schwellenländern an deutschen Hochschulen auf 237 000 gelang bereits vorzeitig mit 285 000 Personen im Jahr 2019.
Nicht erreicht hat die Bundesregierung dagegen ihr Ziel in der Ganztagsbetreuung der 3- bis 5-Jährigen: Statt der angestrebten 60 % der Kinder waren 2020 nur 47,6 % in Ganztagsbetreuung. Das Ziel, den unbereinigten Gender Pay Gap bis zum Jahr 2020 auf 10 % zu senken, wurde ebenso verfehlt: So hatten Frauen im Jahr 2020 durchschnittlich einen um 18 % niedrigeren Bruttostundenverdienst als Männer.
Weitere Informationen zu allen 72 Indikatoren und Zielen der DNS sind im aktuellen Indikatorenbericht sowie auf der Online-Plattform www.dns-indikatoren.de verfügbar.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 121 des Statistischen Bundesamtes vom 10. März 2021