BMU und kommunale Spitzenverbände vereinbaren Drei-Punkte-Plan für Klimaanpassung in Kommunen: Neue Strategien gegen Hitze, Dürre und Hochwasser für Städte, Landkreise und Gemeinden
Die Bundesumweltministerin und die Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände haben am 22. März einen schnell wirksamen Drei-Punkte-Plan zur Anpassung an den Klimawandel vereinbart. Die wesentlichen Elemente sind erstens ein bundesweites Beratungszentrum für Städte, Landkreise und Gemeinden, das bis zum Sommer 2021 seine Arbeit aufnehmen wird. Kommunen aus ganz Deutschland sollen in diesem Zentrum Informationen und Anregungen für Strategien und Projekte zur Klimaanpassung erhalten. Zweitens fördert der Bund den Einsatz von lokalen Anpassungsmanagern und Anpassungsmanagerinnen. So wird sichergestellt, dass die Strategien auch in der Praxis ankommen. Drittens werden besonders innovative Lösungen von Kommunen über den Wettbewerb "Blauer Kompass" prämiert. Alle drei Punkte sollen noch vor der Sommerpause umgesetzt werden.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze dazu: "Die Folgen des Klimawandels machen vor allem den Kommunen zu schaffen. Dabei ist jede Kommune anders betroffen. Eine Stadt erlebt immer häufiger Hochwasser, eine andere Gemeinde kämpft mit Wasserknappheit, und in der dritten leiden ältere Menschen unter der Hitze der Großstadt. Jede dieser Kommunen soll künftig die Klimaanpassung umsetzen, die zu ihr passt. Daher sorge ich noch vor der Sommerpause für bessere Beratung und bessere Förderung. Kommunen profitieren doppelt, denn klimaangepasste Städte und Landkreise sind lebenswert: Begrünte Dächer und Gebäudefassaden, Wasserflächen und verschattete Plätze lindern Hitze, bereichern die Vielfalt in der Stadt und steigern die Aufenthaltsqualität. Anpassung sichert die ökonomischen Grundlagen und ist ein Mehrwert für die Lebensqualität der gesamten Gesellschaft."
In der gemeinsamen Pressemitteilung des BMU mit den kommunalen Spitzenverbänden erklärte Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister von Leipzig u.a.: "Wie wir heute bauen, bestimmt auf lange Sicht das Leben in unseren Städten. Denn Brücken, Wohngebiete, Rad- und Schienenwege ebenso wie Infrastrukturen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung haben lange Lebenszeiten. Wir müssen heute konsequent den Wandel des Klimas mitdenken und für eine nachhaltige Entwicklung in den Städten vorsorgen ….“
Ralph Spiegler, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebunds und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm erklärte: "Die Anpassung an den Klimawandel stellt Kommunen vor besondere Herausforderungen. Hitze und Dürre, aber auch Starkregenereignisse und Hochwasser erfordern eine klare Strategie. Für Kommunen zahlt sich daher eine klimagerechte Stadtentwicklung, die insbesondere mehr Freiflächen, eine energieeffiziente Bauweise, erneuerbare Energien und eine klimagerechte Mobilität umfasst, aus. Wir brauchen zudem mehr "Grün und Blau" in unseren Städten und Gemeinden. Um diese Herausforderungen zu meistern, bedarf es einer finanziellen Unterstützung von Maßnahmen sowie einem engen Zusammenwirken von Bund, Länder und Kommunen."
Quelle: Pressemitteilung des BMU Nr. 049/21 | Klimaschutz vom 22.03.2021. Gemeinsame Pressemitteilung mit den kommunalen Spitzenverbänden