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Handreichung des VENRO e.V.: Was zeichnet wirksame entwicklungspolitische Bildungsarbeit aus?

Bildungspraktiker*innen stehen bei der Konzeption und Umsetzung von entwicklungspolitischen Bildungsangeboten vor vielen Fragen: Was zeichnet qualitativ hochwertige entwicklungspolitische Bildung aus? Was müssen Bildungspraktiker*innen bei der Gestaltung ihrer Bildungsangebote beachten? Wie können Bildungsangebote bei der Zielgruppe am besten wirken?

Die neuen „Qualitätskriterien für entwicklungspolitische Bildungsarbeit" dienen Bildungspraktiker*innen als Orientierungshilfe für eine wirksame Bildungsarbeit. Sie geben keine einfachen Antworten, unterstützen Bildungspraktiker*innen aber bei der Planung und Vorbereitung, der inhaltlichen Gestaltung und der didaktischen Umsetzung von Bildungsangeboten im Bereich des Globalen Lernens, der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und der entwicklungspolitischen Bildung sowie bei der Kooperation mit Schulen.

Worum es bezüglich Ziel und Inhalt geht: „Ein Kernaspekt unseres Verständnisses von entwicklungspolitischer Bildungsarbeit ist ihr transformativer Ansatz, der Bildung als Schlüssel zu gesellschaftlichem Wandel sowie zu einer sozial, wirtschaftlich, politisch und ökologisch nachhaltigen Zukunft begreift. So verstanden verbindet entwicklungspolitische Bildungsarbeit die politische Emanzipation kritischer Bürger_innen mit einem kritischen Entwicklungsverständnis, das globale Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Hierarchien in den Blick nimmt.“

Ausgangspunkte: „Die vorliegenden Qualitätskriterien und der dahinterstehende Diskurs nehmen Bezug auf aktuelle politische Prozesse. Die Agenda 2030 mit ihren Nachhaltigkeitszielen, das UNESCO-Programm »ESD for 2030«, der Nationale Aktionsplan Bildung für Nachhaltige Entwicklung, der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung und die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie bilden nationale wie internationale Referenzrahmen.“

Zur Zusammenarbeit von Schulen und NRO formuliert die Handreichung u.a.: „Die Kombination von Ansprüchen der zivilgesellschaftlichen Bildungsarbeit und dem systemischen Kontext der schulischen Bildung produziert Spannungsfelder, die bei Kooperationen zwischen NRO und schulischen Träger_innen bedacht werden müssen. Bildungsangebote bewegen sich in einem konflikthaften Rahmen: das Verständnis der NRO von Lernen als individueller Prozess trifft auf Lehrplanvorgaben, das Prinzip der Freiwilligkeit des Lernens konfligiert mit der Schulpflicht, partizipative Lernformate müssen in den klassischen Schulunterricht integriert werden.

Der Bedarf der Schule bildet den Ausgangspunkt schulischer Kooperationen mit NRO. Das Bildungsangebot kann ergänzend oder auf bauend an die Bedarfe der Schule anknüpfen. Es erfolgt zusätzlich zum Unterricht, ersetzt ihn aber nicht. Das Bildungsangebot orientiert sich inhaltlich und strukturell am Rahmenlehrplan und am schulinternen Curriculum. Dabei stellen Unterrichtseinheiten, Projektwochen oder »Ganztags-Freizeit« andere Anforderungen als beispielsweise extra curriculare Bedarfe von Lehrer_innen, Schüler_innen oder gemischten Gruppen.“

Ein inhaltsreiches Glossar vermittelt umfänglich entwicklungspolitisches Wissen.

Quellen : ANU Newsletter April 2021 und Handreichung „Qualitätskriterien für entwicklungspolitische Bildungsarbeit"