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Nachhaltigkeitsrat und Leopoldina fordern in einem Positionspapier, jetzt die Weichen für Klimaneutralität zu stellen

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) haben ein gemeinsames Positionspapier vorgelegt, in dem Wege zur Klimaneutralität bis 2050 vorgestellt werden. Leopoldina und RNE zeigen darin Handlungsoptionen für die erforderlichen Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf, die angesichts der großen Dringlichkeit und der historischen Dimension der vor uns liegenden Transformation erforderlich sind.

Beide Institutionen wollen sich mit dem Papier bewusst nicht am Wettlauf um die ambitionierteste Zielsetzung beteiligen, sondern ein Optionenpapier für die wichtigsten Umsetzungsschritte liefern.

„Die Chancen aus dem European Green Deal, der neuen US-Administration und zusätzlichen Klimazusagen etwa durch China und die G7 müssen jetzt genutzt werden, um internationale Klimaschutzallianzen auszubauen und zu festigen“, sagt Gerald Haug, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

„Für eine echte Transformation ist eine ganz andere Dimension des Handelns nötig. Zur Erreichung von Klimaneutralität ist es notwendig, fundamental umzusteuern. Allein für die Dekarbonisierung der Industrie ist bis zum Vierfachen der bisherigen Menge an Energie aus erneuerbaren Quellen nötig“, erklärt Werner Schnappauf, Vorsitzender des RNE.

Um die Transformation zu realisieren, setzen die Autorinnen und Autoren auf den CO2-Emissionshandel als Leitinstrument, eingebettet in eine klimapolitische Gesamtstrategie einschließlich regulatorischer Rahmen-, Förder- und Ordnungspolitik. Hinzukommen müsse eine breite Mobilisierung privaten Kapitals. Dazu sei eine langfristige Investitionssicherheit erforderlich.

Zentrale Aussage des Positionspapiers ist zudem, dass Klimaschutz nur europäisch im Rahmen des European Green Deal und letztendlich global die nötige Wirksamkeit entfalte. Die Autorinnen und Autoren behandeln neben Optionen des marktpolitischen Handelns auch Fragen der Finanzierung, der außenpolitischen Dimension, der internationalen Solidarität, des sozialen Ausgleichs und der Bildung.

Im Positionspapier wird auch die Rolle der Kommunen beim der Klimaschutz hervorgehoben: „Kommunen … verdienen in dieser Transformation deutlich mehr Beachtung und Unterstützung als bisher.“ Der kommunale Klimaschutz müsse wirkungsvoll in der Fläche verankert werden. „Dieses Anliegen könnte dadurch gestärkt werden, dass der Klimaschutz als eine Aufgabe kommunaler Daseinsvorsorge für die Kommunen verbindlich verankert wird, vergleichbar mit anderen kommunalen Aufgaben wie der Wasser- und Energieversorgung. Dementsprechend könnten Kommunen im Sinne der Subsidiarität mit zusätzlichen Mitteln für die Umsetzung des Klimaschutzes ausgestattet werden, um zukünftige Infrastrukturen wie auch die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen voranzutreiben und noch stärker als Multiplikator*innen vor Ort zu wirken (Positionspapier, S. 26).

Quellen: Gemeinsame Pressemitteilung: Nachhaltigkeitsrat und Leopoldina fordern schnelles Handeln: Jetzt die Weichen für Klimaneutralität stellen, 8. Juni 2021;

Rat für Nachhaltige Entwicklung, Leopoldina. Nationale Akademie der Wissenschaften: Klimaneutralität, Optionen für eine ambitionierte Weichenstellung und Umsetzung. Positionspapier, Juni 2021

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