Der Eisvogel geht auch nach Brandenburg
Kurz vor dem Start der Berlinale (übrigens einem der nachhaltigsten Filmfestivals überhaupt!), wurde am 16.02.23 im Innenhof des Bundesumweltministeriums in Berlin zum zweiten Mal überhaupt der Eisvogel (Filmpreis für nachhaltigen Filmdreh) verliehen.
Überreicht wurden die Preise im Beisein der Bundesministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Steffi Lemke, sowie der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth und des Vorstandsvorsitzenden der Heinz Sielmann Stiftung Michael Beier.
Die Wettbewerbs-Jury entschied sich den Eisvogel-Preis 22/23 aufzuteilen, und eine:n Preisträger:in aus dem Bereich der Dokumentarfilme und eine:n Preisträger:in aus den Bewerbungen der fiktionalen Produktionen auszuzeichnen. Damit trug die Jury unter dem Vorsitz von Produzent Lars Jessen der hohen Qualität vieler Einreichungen auf der einen Seite und der Verschiedenartigkeit der Optimierungsbereiche zwischen Dokumentarfilmen und fiktionalen Produktionen auf der anderen Seite Rechnung. Darüber hinaus wurde in diesem Jahr erstmalig ein Preis für die Nachwuchsproduktionen vergeben.
22. Juli – Die Schüsse von München (Preistragende Produktion in der Kategorie Dokumentarfilm)
Bei dieser 2021 von der Constantin Entertainment für Sky Deutschland inernational produzierten Dokumentar-Serie konnten durch die systematische Umsetzung eines Master Location-Konzeptes und einen Remote Regie Ansatz sehr substantiell Umweltbelastungen reduziert werden. Sowohl durch die vollständige Vermeidung transatlantischer Flüge als auch durch die deutliche Reduzierung von Drehorten und -Tagen konnten hier ca. 27 Tonnen CO2 eingespart werden. Hervorzuheben ist darüber hinaus die sehr strukturierte und systematische Umsetzung einer Vielzahl weiterer umweltbezogener Optimierungen.
Sky Deutschland hat sich sehr frühzeitig und klar zur klimaschonenden Filmproduktion bekannt und war damit in der Bundesrepublik einer der Vorreiter für nachhaltiges Produzieren. Die europäische Sky Gruppe hat sich bis 2030 das Netto-Null-Ziel an CO2 Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette gesetzt. Auch diese Aspekte waren für die Jury wichtige Bewertungsargumente.
(aus der Begründung der Eisvogel Wettbewerbs-Jury)
Irgendwas mit Medien (Preisträger in der Kategorie Fiktive-Produktion)
Bei dieser achtteiligen Mockumentary-Serie für die ARD-Mediathek hat die UFA Serial Drama einen sehr konsequenten Ansatz zur grünen Produktion realisiert. Bereits auf Buchebene wurde auf besonders ressourcenverbrauchende Szenen verzichtet und bei der Auswahl der Drehorte haben auch Transportoptimierung und fußläufige Entfernungen eine Rolle gespielt.
Aufgrund der konsequenten Verwendung von innovativen Mobilitäts-Ansätzen wie Lastenfahrräder, konnte der motorgetriebene Fuhrpark minimiert und der CO2-Ausstoß in diesem Bereich um rund achtzig Prozent verringert werden.
Darüber hinaus erfolgte während der Produktion eine sehr intensive Beteiligung von Cast & Crew am Ideenwettbewerb zu weiteren umweltbezogenen Verbesserungen und deren konsequenter Umsetzung.
(aus der Begründung der Eisvogel Wettbewerbs-Jury)
Exit Pangea (Preisträger in der Kategorie Nachwuchs)
Die Produzentin Sarah Dreyer hat bei ihrem an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstandenen Abschlussfilm bereits bei der Stoffentwicklung auf ein ganzheitliches Konzept zur Reduzierung von Umweltbelastungen gesetzt. So waren die besonderen Möglichkeiten aber auch Grenzen einer LED-Beleuchtung von Beginn an Teil des visuellen Gestaltungskonzeptes und die Reduzierung des Materialaufwandes wurde als kreative Herausforderungen für das Buch aber auch für Cast & Crew vor Ort verstanden. Durch die unmittelbare Einbindung aller Beteiligten konnten viele gute Detaillösungen entwickelt und erfolgreich umgesetzt werden.
Dieses lernende System und der ganzheitliche Ansatz machen Exit Pangea zu einer auszeichnungswürdigen Produktion, die beispielhaft für den Nachwuchsbereich ist.
(aus der Begründung der Eisvogel Wettbewerbs-Jury)
Quelle: Eisvogel - Preis für nachhaltige Filmproduktionen & Heinz Sielmann Stiftung
Wir von Brandenburg 21 gratulieren allen Preisträger:innen sehr herzlich! Natürlich freuen wir uns sehr, dass ein Preis auch nach Brandenburg gegangen ist und wünschen den Nachwuchstalenten alles Gute.
Das obige Bild zeigt v.l. Steffi Lemke, Sarah Dreyer (EXIT PANGEA). Michael Baier und Claudia Roth.