Landschaftsverbrauch zurückfahren - Handlungsempfehlungen der Umweltverbände
In ihrem Koalitionsvertrag haben die Regierungsparteien in Deutschland die Zielstellung der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie bestätigt, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 ha/Tag zu senken. Gegenwärtig werden jedoch noch immer jeden Tag über 100 ha freie Landschaft für Siedlungen, Gewerbeflächen und Verkehrswege in Anspruch genommen und die Neuausweisungen oft noch als kommunalpolitische Erfolge gefeiert. Die hohe Flächeninanspruchnahme verursacht jedoch neben den ökologischen Schäden auch zunehmend ökonomische und soziale Probleme. In nicht wenigen Regionen besteht bereits ein Überangebot an Wohnungen und Gewerbeflächen; kostspielige Infrastruktur wird zu wenig oder z.T. gar nicht mehr genutzt. Diese Entwicklung ist sowohl für die Kommunen als auch gesamtwirtschaftlich nicht effizient. Die Kosten falscher Flächenpolitik belasten neben den öffentlichen auch die privaten Haushalte über Steuern, Gebühren und hohe Mobilitätskosten.
Koordiniert durch die Stiftung Europäisches Naturerbe (EURONATUR), haben 15 Umwelt- und Naturschutzverbände ein gemeinsames Positionspapier zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme mit dem Titel "Landschaftsverbrauch zurückfahren!" erarbeitet und der Bundesregierung übergeben.