Tag der Dörfer 2014 in Storkow
Der 7. Tag der Dörfer fand am 11. Oktober 2014 in der Burg Storkow und damit erstmalig in einer Landstadt statt. Thema der Veranstaltung mit rund 40 TeilnehmerInnen war "Nachhaltige Stadt-Land-Beziehungen". Moderiert wurde die Veranstaltung von Bürgermeisterin Cornelia Schulze Ludwig und Günter Thiele (AG Lebendige Dörfer).
Lebendige Dörfer werden durch ihre Bürger und Bürgerinnen gestaltet. Sterbende Dörfer überaltern, die Jugend zieht weg und die Infrastruktur verschlechtert sich. Um darüber zu diskutieren, sich zu vernetzen und gegenseitig anzuregen, lud Brandenburg21 zum traditionellen Tag der Dörfer ein. Die Veranstaltung richtete sich an alle, die an der nachhaltigen Entwicklung der Dörfer und Landstädte in Brandenburg interessiert sind.
In der vom Kabinett verabschiedeten Landesnachhaltigkeitsstrategie sind lebenswerte Dörfer und Städte ein wichtiges Thema. Beim Tag der Dörfer soll es nicht nur bei der Theorie bleiben! Anhand von Beispielen aus lokalen Erfahrungen, wurden Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, wie mit neuen Ansätzen für zukunftsfähige und lebenswerte Dörfer und Landstädte gesorgt werden kann.
Themenschwerpunkte der Arbeitsgruppen:
AG 1 Stadt > Land Wanderer, Moderation: Dagmar Schmidt
Entleerung und Vergreisung. Das sind die Schlagworte des demografischen Wandels in den ländlichen Räumen. Wir wollen zeigen, dass Zurückkehren, Zuziehen und Dableiben genauso im Trend liegen. Es steht zur Diskussion, warum sich Menschen dafür entscheiden auf dem Land zu leben und was getan werden kann, um den wachsenden Trend erfolgreich für sich zu nutzen?
AG 2 Zukunftsgerechte Umnutzung dörflicher Bausubstanz, Moderation: Wolf-Christian Schäfer
Die demografische Entwicklung in den Dörfern erfordert Umnutzung vorhandener Bausubstanz. Die bereits zu Teilen leerstehenden Nachkriegsbauten wie Schulen und Mehrfamilienhäuser bieten dafür besondere Möglichkeiten, nicht nur für die derzeitigen Bewohner sondern auch für umzugsinteressierte Städter.
Das Umbaukonzept wird am Beispiel einer seit Jahren leerstehenden Schule zu einem Gesundheitszentrum vorgestellt. Zudem werden die Überlegungen der brandenburgischen Architektenkammer zur Umnutzung leerstehender Mehrfamilienhäuser erläutert.
AG 3 Dorf – Gemeinde – Region. Wer bestimmt die Entwicklung?, Moderation: Christian Wend
Ausgehend von der eingeschränkten Selbstverwaltungskompetenz der Ortsteile in Großgemeinden werden vielfältige Möglichkeiten zur echten lokalen Demokratie aufgezeigt. Dazu werden Reformüberlegungen aus anderen Bundesländern, bereits erlangte Erfolge mit dem Dorfbudget sowie Dorfentwicklungskonzepte und die Finanzierung im Rahmen von LEADER vorgestellt und diskutiert.
AG 4 Dörfer – Gärten der Metropolen, Moderation: Marion Piek
Städter als Landnutzer und Gartenbetreiber im ländlichen Raum sowie die direkte Vermarktung von Land-Produkten sind neue Wege, Stadtaktive für die ländliche Raumentwicklung einzusetzen. Die Erfahrungen der Markenentwicklung „Von Hier“ und der sozialen Landwirtschaft stehen als Impulse zur Diskussion.