5. RENN.mitte Jahrestagung "Unser Wirtschaftssystem gemeinsam nachhaltig gestalten"
Am 19. Mai 2022 fand die 5. Jahrestagung von RENN.mitte in der Berliner Forum Factory statt. Unter dem Motto „Transformation zur Kreislaufwirtschaft, gemeinsam - gerecht - gestalten" nahmen über 150 Personen an der Veranstaltung teil.
10:00 Beginn und Begrüßung
- Pia Paust-Lassen, Berlin 21 e.V.
- Josef Ahlke, Zukunftsfähiges Thüringen e.V./ RENN.mitte19
Mitschnitt Begrüßung (13min)
10:10 Unternehmen. Azubis. Zukunft.
Die Kampagne zu „Unternehmen FairPlay“, dem neuen Projekt von RENN.mitte
Josef Ahlke, Zukunftsfähiges Thüringen e.V. | RENN.mitte
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Mitschnitt Kampagnenvorstellung (10min)
10:25 Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit –
UND JETZT ALLE.
Was kann eine Kreislaufwirtschaft zum
Gemeinschaftswerk beitragen?
Dr. Marc-Oliver Pahl, Generalsekretär des Rats für Nachhaltige Entwicklung
10:45 Transformation zur Kreislaufwirtschaft
Eveline Lemke, Thinking Circular
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Mitschnitt Vortrag (44min)
11:30 Transformation zur Kreislaufwirtschaft,
gemeinsam – gerecht – gestalten. Wie kann
dies gelingen?
Podiums- und Plenumsdiskussion mit
- Eveline Lemke, Thinking Circular
-
Axel Kaiser, Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
-
Torsten Jäger, Bundesverband deutscher Banken e.V.
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Florian Harrlandt, Geschäftsstelle Rat für Nachhaltige Entwicklung
-
Tino Schopf, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin
14:15 Workshops
Protokolle folgen!
Workshop 1: Globale Lieferketten, Stoffströme – Verantwortung und Transparenz
Impulsbeiträge:
Dr. Jenny Jungehülsing, ver.di Bundesverwaltung (Politik und Planung)
Heiko Rittweger, Rittweger + Team
Moderation:
Pia Paust-Lassen, Berlin 21 e.V.
Für die Transformation von linearen Wirtschaftsabläufen hin zur Kreislaufwirtschaft sind globale Lieferketten in den Blick zu nehmen. Die europäischen und bundesdeutschen Gesetze zur Verantwortung und Transparenz weisen erhebliche Lücken auf, was anhand von konkreten Beispielen im Workshop diskutiert wurde. Wie können die globalen vernetzten Lieferketten so verändert werden, dass Materialien und Stoffströme, auch regionale, für eine Kreislaufwirtschaft tauglich werden?
Workshop 2: Regionale Kreisläufe. Welche Strukturen braucht eine Regionalisierung im Bereich Ernährung?
Impulsbeiträge:
Regionales Wertschöpfungszentrum, Maria Theresia Herbold (Bundesverband der Regionalbewegung e.V.) u. Klaus Engemann (Bioland-Hof)
Kombinierter Verkehr - eine Chance für Regionalisierung? Anja Sylvester LaLoG (LandLogistik GmbH)
Mikrologistik, Dr. Susanne Hofmann-Souki (TU Berlin, Zentrum Technik und Gesellschaft)
Moderation:
Frank Ernst, Netzwerk Zukunft Sachsen-Anhalt e.V.
Die „Transformation des Ernährungssystems“ ist beschlossene Sache. Die Nachfrage nach regionalen, nachhaltig produzierten Lebensmitteln ist ungebrochen. Eine regionale, bäuerliche Landwirtschaft sowie regional aufgestellte Verarbeitungsbetriebe sind jedoch seit vielen Jahren sukzessiv auf dem Rückzug. Vor diesem Hintergrund wurden im Workshop anhand konkreter Beispiele folgende Fragen diskutiert: Welche Strukturen braucht es, um Ernährung nachhaltiger zu organisieren? Wie gelingt es, Wertschöpfungsketten und Vermarktung zu regionalisieren? Welchen Beitrag können regionale Wertschöpfungs-, Logistik- und Transportansätze dabei leisten?
Workshop 3: Wie gelingt der wirtschaftliche Strukturwandel sozial gerecht und ökologisch nachhaltig?
Impulsbeitrag:
Prof. Dr. Stefan Zundel, BTU Cottbus-Senftenberg
Moderation:
Dagmar Schmidt, Lausitzer Perspektiven e.V.,
Leon Huff, Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V.
Regionale Strukturwandelprozesse sind Teil übergeordneter Entwicklungen, die lokal begrenzten Spielraum für Gestaltung bieten. Im RENN.mitte-Gebiet stehen nach 30 Jahren Transformationsgeschichte die beiden Kohleausstiegs-Regionen in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier weiterhin vor großen Herausforderungen. Während zunächst düstere Prognosen dominierten, ergeben sich nun auch zunehmend positive wirtschaftliche Perspektiven für die Regionen. Dennoch bleiben Fragen der sozialen Gerechtigkeit und des guten Zusammenlebens Aufgaben eines aktives (Zusammen-)Wirkens lokaler Akteur:innen und regionaler Planung. Im Workshop wurde der Blick auf die ökonomische Entwicklung der Lausitz gerichtet und von dort aus die Perspektive auf gesamtgesellschaftliche Fragen erweitert: Wie kann im Zusammenwirken lokaler Akteur:innen ein nachhaltiger und gerechter Strukturwandel gelingen?
Workshop 4: Bedingungen für nachhaltiges Bauen - Potenziale kommunalen Bauens
Impulsbeitrag:
Dr. Axel Zentner, Projektleiter Kreislaufwirtschaft im Bauwesen an der TU Dresden
Moderation:
Constanze Weiß, Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V.
Bauen ist und bleibt für die Kommunen ein Thema, mit welchem zahlreiche Aspekte der Nachhaltigkeit verbunden sind. Es ist zu diskutieren, welche Rahmenbedingungen es braucht, um die Potenziale der Bauwirtschaft und der Wissenschaft auch in den Kommunen zur Wirkung zu bringen. Der Workshop gab die Möglichkeit, anhand aktueller Herausforderungen und guter Beispiele mit Akteur:innen aus Bauwirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft darüber ins Gespräch zu kommen.
Workshop 5: Gemeinsam mit Azubis die Zukunft gestalten - die große Chance für Unternehmen und Berufsschulen
Impulsbeitrag:
Barbara Hemkes, Bundesinstitut für Berufsbildung, Abt. Initiativen für die Berufsbildung
Referent:innen des World Cafés:
Barbara Hemkes, Bundesinstitut für Berufsbildung, Abt. Initiativen für die Berufsbildung,
Anna Seidel, Azubis4Future,
Vertreter:innen aus Unternehmen, Berufsschullehrer:innen, Auszubildende
Moderation:
Nadja Hagen, Netzwerk Zukunft Sachsen-Anhalt e.V.
Eine nachhaltige Wirtschaft muss Arbeit und Ausbildung als zentrale Bereiche der Transformation erkennen und nutzen. Der Beschluss im Jahr 2021, Nachhaltigkeit im Rahmen der neuen Standardberufsbildposition in die betriebliche Ausbildung zu integrieren, war ein wichtiger Schritt. Doch wie sieht es mit der Umsetzung in der Praxis aus? Barbara Hemkes vom Bundesinstitut für Berufsbildung ging zu Beginn des Workshops auf den aktuellen Stand und die Rahmenrichtlinien bei Beruflicher Bildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) ein. Dabei stellte sie neue Berufsleitbilder sowie erfolgreiche Modellversuche vor. Im Anschluss gab das World Café-Format Raum und Zeit für Austausch, u.a. mit Vertreter:innen aus Unternehmen, Berufsschullehrer:innen und Auszubildenden.
Workshop 6: Zero Waste - Strategien für die Kreislaufwirtschaft auf kommunaler und Landesebene
Impulsbeiträge:
Enrico Frenkel, Stadtreinigung Leipzig
Sebastian Seibel, Berliner Stadtreinigung
Anthea Swart, Zukunftsfähiges Thüringen e.V., Koordinatorin der Thüringer Mehrwegkampagne
Anna Calmet, Projekt zirkulierBAR
Moderation:
Katja Neugebauer, Brandenburg 21 e.V.
Die Vermeidung von Reststoffen und das Schließen von Stoffkreisläufen steht immer konkreter als Anforderung für alle Wirtschaftsakteur:innen. Kommunen und Länder können mit ihrem Einfluss als Katalysator für einen sensibleren Umgang mit Ressourcen generell in der Gesellschaft vor Ort wirken. Der Grundsatz „vermeiden – vermindern – verwerten“ wird schon lange von den Akteur:innen der kommunalen Abfallwirtschaft angestrebt. Die Veränderung der Rahmenbedingungen schafft aber zunehmend neue Möglichkeiten zur Umsetzung, sei es der Einsatz von Mehrweg in der Gastronomie, die geteilte Nutzung von Gebrauchsgütern oder die Nutzungsverlängerung für technische Geräte.
16:45 Unsere Beiträge zum Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit:
Fotoprotokolle
Fotos: © Ulrich Wessollek
Weitere Beiträge vom Vormittag und die Workshopdokumentationen werden sukzessive hier zur Verfügung gestellt.
Eine Veranstaltung von: